Die Frauenkirche am Neumarkt in Dresden ist ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt. Ab 1726 wurde mit dem Bau der außergewöhnlichen Kirche begonnen. Sie ist eine evangelische – lutherische Kirche, die im barock styl gebaut wurde. Das Besondere an der Kirche ist ihre prägnante Kuppel. Schon vom Weiten kann man die Kuppel sehen. Sie wurde aus Stein gebaut und ist einer der größten steinernen Kuppel in den nördlichen Alpen. Wird die Kuppel genauer betrachtet, erinnert ihre Form an eine Glocke. Außen hat die Kirche eine eckige Form außer die Kuppel, doch innen ist sie rund. Der Innenraum der Kirche ist sehr schön. Er wurde hell gehalten mit Pastellfarben und man findet eine prächtige Innenausstattung wieder im Barockstyl.
Geschichte
Die Frauenkirche besitzt eine jahrelange Geschichte, da mit dem Bau 1726 angefangen wurde und erst 2005 war der Bau richtig abgeschlossen. Georg Bähr war früher ein berühmter Zimmermann und Architekt. Er wurde mit dem Bau der Kirche beauftragt. Sein Ziel war es, ein großartiges Bauwerk zu schaffen. Doch leider gab es ein Problem. In der Stadt gab es nicht viel Platz, daher musste Georg in die Höhe ausweichen. Um das Meisterwerk zu schaffen, musste er sich erst mal eine Genehmigung beim Kurfürsten und Herzog von Sachsen August dem Starken holen. Der Kurfürst wollte eine Kuppel haben. Kuppeln fand er sehr schön bei Kirchen. Er war beeindruckt von der Kirche Santa Maria Della Salut in Venedig und vom Petersdom in Rom. Diese Kirchen besaßen eine wunderschöne Kuppel. Nun konnte 1726 endlich der Bau beginnen. Die Kirche wurde dann aus Steinen aus dem Elbsteingebirge gebaut.
Nun entstand aber ein Baustopp bei der Kuppel. Es war geplant, dass die Kuppel aus Holz gebaut wird. Man wollte Sie nämlich mit Kupfer beschlagen. Das war aber zu teuer. So entschied man sich für ein alternatives Material und zwar Steine. Dies war günstiger, aber brachte auch ein Problem mit sich. Mit den Mitteln, die es früher gab, war es sehr gefährlich, die Kuppel aus Steinen zu bauen. Doch man entschied sich trotzdem für den Bau mit Steinen. 1730 war die Kirche dann fertig. Es folgten 200 Jahre lang Sanierungen und Verbesserungen an der Kirche. Das geschah daher, damit der Bau auch die schwere Kuppel tragen kann. Die letzte umfangreiche Maßnahme an der Kirche fand 1938 statt.
Im Jahr 1945, am Ende des 2. Weltkrieges, stürzte die Kirche wegen eines Luftangriffes ein. Die ganze Innenstadt brannte in Dresden. Da die Inneneinrichtung aus Holz bestand und Sandstein nicht hitzebeständig ist, passierte es, das die Kirche von innen brannte und dann einstürzte. Trümmern der Kirche wurden ganze 40 Jahre nicht angefasst. Sie galten als Mahnmal des Krieges. Für den Aufbau war früher kein Geld da. Erst durch Spenden wurde sie 1995 bis 2005 wieder aufgebaut. Für den Aufbau wurden auch die Trümmer benutzt. So entstand eine Mosaikefassade aus alten und neuen Steinen. Die Kuppel wurde wieder aus Steinen gebaut. Da durch ist die Kuppel stabiler. Bei dem Wiederaufbau wurde modern gedacht. Es wurden Leitungen verlegt und auch ein Fahrstuhl eingebaut.
Der Kuppelaufstieg
Wer die Frauenkirche besucht, der sollte unbedingt die Kuppel hochsteigen. Es lohnt sich, da man mit einem wunderschönen Rundblick oben belohnt wird. In einer Höhe von 67 m kann dann über die Elbe und über die Dresdner Altstadt geblickt werden. Der Aufstieg erfolgt ab Eingang G. Der ist getrennt von den Besichtigungen, wo durch man nur hochsteigen kann, wenn man keine Besichtigung machen möchte. Ab da geht man eine Wendeltreppe (Eselsgang), mehrere Treppenläufe und eine steile Leitertreppe hoch. Die Kuppel hochzusteigen ist eine anstrengende Sache. Wer sich dafür entscheidet, sollte an feste Schuhe denken und körperlich in guter Verfassung. Es gibt aber auch einen Aufzug, mit dem man ganz leicht nach oben gelangt.
Das Turmkreuz
Oben über der Kuppel und über der Laterne findet man ein Turmkreuz. Es wurde beim Luftangriff früher auch zerstört. Nun sollte eine Neue her. Das neue Turmkreuz wurde vom britischen Volk und seinem Königshaus Großbritanniens gestiftet. Es soll die Kraft der Vergebung versinnbildlichen und gilt als Versöhnungszeichen. Im Jahr 2000 war der 55. Jahrestag der Zerstörung von Dresden und in diesem Jahr übergab der Herzog von Kent das Turmkreuz. Es wurde von britischen Spenden finanziert und auch originalgetreu vom alten Kreuz kopiert. Mit der Aufgabe wurde der Silberschmied Alan Smith beauftragt. Er arbeitete sehr lange an dem Kreuz und hatte nur alte Vorlagen, an die er sich richten konnte. Im Jahr 2004 konnte das Kreuz auf sein Standplatz gehoben.
Programm der Kirche
Die Frauenkirche steht jedem offen. Sie kann individuell besucht und besichtigt werden. Da sie nicht nur als schönes Bauwerk anzusehen ist, bietet sie auch ein kirchliches und kulturelles Programm. Ihr Programm beinhaltet tägliche Gottesdienste, Gebete und Kirchführungen. Ein kulturelles Highlight der Kirche ist eine Kooperation mit den Staatsschauspiel Dresden. Sie veranstaltet zum Beispiel literarische Orgelnächte mit Kerzenschein. Auch Konzerte mit Stücken von Mozart oder Bach finden hier statt. Vorträge und moderierte Gespräche sind auch öfters in der Kirche zufinden. Hundertausende Touristen “pilgern” jedes Jahr in die Frauenkirche. Die zentrale Lage in der Nähe vieler Hotels macht es einfach.
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