Neben den vielen anderen architektonischen Meisterwerken wie der Zwinger, die Frauenkirche oder auch der Semperoper steht eins, mit dem wir uns heute besonders befassen werden das Residenzschloss. Man kann es heutzutage kaum glauben, dass das Residenzschloss erst seit ein paar Jahren wiederaufgebaut ist. Es musste wiederaufgebaut werden, da zum Ende hin des Zweiten Weltkrieges im Februar 1945 Bomben auf Dresden abgeworfen wurden, dabei ist das Residenzschloss beinahe vollständig nieder gebrannt. Nur wenige Teile des Schlosses sind unversehrt geblieben, wie zum Beispiel die Kellerräume.
Ein Zuhause für die Kunst und die Wissenschaft.
Bis in die 1980er-Jahre fehlte es der DDR-Regierung an politischem Willen, Geld und Material für Instandhaltung und Wiederaufbau. Und das trotz der vielen Ehrenamtlichen und engagierten öffentlichen Einrichtungen wie dem Landesdenkmalamt, der Technischen Universität Dresden und der Kunstsammlung selbst.
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands begann die Umgestaltung des Schlosses als Residenz für Kunst und Wissenschaft. 1995 empfahl ein internationales Expertengremium, was die heutige Realität ist. Das historische und neue Grüne Gewölbe, die Rüstkammer, das Kupferstich Kabinett und das Münzkabinett befinden sich innerhalb des Museums mit Ausstellungsbereichen, aber auch Depots und Büros innerhalb des Schlosses. Eine umfangreiche Kunstbibliothek und verschiedene Hör- und Studiensäle sind ebenfalls zugänglich. In den Sommermonaten können Sie auch den Hausmannsturm erreichen, von dessen 327 Stufen Sie einen spektakulären Blick auf Dresden genießen. Besucher im Eingangsfoyer sind vor Witterungseinflüssen geschützt, da die transparente Netzstruktur, die den kleinen Innenhof überspannt, vor dem Wetter schützt.
Bis heute ist das Residenzschloss Zentrum der staatlichen Kunstsammlungen von Dresden. Ein großer Teil der Kunst in den Sammlungen von den vereinten Museumsbund, sind aus der Kunstkammer von den sächsischen Königen und Kurfürsten, welche dort vor langer Zeit gelebt haben. Das Residenzschloss war seit 1485 ein ständiger Sitz von den Landesherren, weswegen es zu den wichtigsten Schlossbauten in Deutschland während der Renaissance gehört.
Heutzutage ist das Residenzschloss nicht mehr wirklich ein authentisches Gebäude der Renaissance durch die Wiederaufbauten und Sanierungen. Bewussterweise stellt das Äußere des Schlosses heutzutage die unterschiedlichen Zeiten gegenüber und zeigt somit den ständigen Prozess der Veränderung, welchen das Schloss erlebt hat durch seine Vergangenheit.
Die Geschichte von dem Dresdner Residenzschloss.
Gegen 1220/1230 wurde von dem Burggraf Dohna eine Burg errichtet auf dem heutigen Hof des großen Schlosses. In 1400 wurde mit dem Ausbau der Burg zu einer fürstlichen Residenz begonnen, die Leitung für den Ausbau übernahm Markgraf Wilhelm der Einäugigen. Die untere hälfte des Hausmannsturms wie auch der damit verbundene östliche zweigeschossige Palas wurde damals von errichtet. Man vermutet, dass das Obergeschoss eher ein herrschaftliches Apartment war zum Wohnen und das Erdgeschoss wahrscheinlich eine Hofstube. Dadurch wurde der Schwerpunkt auf die Nordseite verlegt, wo er ursprünglich doch auf der Südseite war.
Das Schloss würde zu einem Vierflügel Gebäude erweitern von 1468 bis 1480 dieser Vorgang war auch dokumentiert wurden in einem Holzmodell, welches 1530 entstand. Dieses ging aber 1945 verloren.
Gegen 1530 wurde dar Georgenbaus gebaut unter dem Herzog Georg. Der Georgenbau gehört zu einen der wichtigsten in der Renaissance gebauten Architekturen in Deutschland. Heutzutage sind nur noch wenige Fragmente erhalten geblieben vom alten Bau.
Später dann gegen 1548-1556 wurde nach Westen hin der Schlosshof in der Größe verdoppelt. Mithilfe der alten bauten im Osten und der neuen Schlossflügel im Westen entstanden die drei Treppentürme in den Ecken des Hofes und Säulenarkaden entstanden bei dem Hausmannsturm. Ein mächtiges Schloss der Renaissance.
Ein sich ständig veränderndes Schloss.
Jeder Herrscher setzte ihm sein persönliches Siegel auf: Unter dem Kurfürsten von Moritz erhielt es zwischen 1548 und 1556 sein Renaissance-Siegel, und italienische Spezialisten wurden nach Dresden geholt, um die Sgraffitodekoration anzubringen. Die Außenfassade wurde zuletzt 1889 im Stil der Neorenaissance neu gestaltet. 1701 zerstörte ein Brand den Ostflügel des Schlosses – August der Starke entwickelte daraufhin ein neues Konzept. Aber erst für die Hochzeit seines Sohnes im Jahr 1719 fing man mit der Umsetzung an.
Der damalige möblierte Audienzsaal, der Prunksaal und drei weitere Räume sind seit September 2019 originalgetreu restauriert und beeindrucken die Besucher – ganz so, wie es August der Starke bei der Ausstattung vor 300 Jahren beabsichtigte. Der ebenfalls im Januar 2019 eröffnete kleine Ballsaal erstreckt sich über zwei Stockwerke und ist zeitlich und strukturell mit der Semperoper verwandt. Unter Verwendung alter Handwerkstechniken wurde es originalgetreu im historischen Stil rekonstruiert. 500 der schönsten und prächtigsten Kanonen aus dem 16., 17. und 18 Jahrhundert, welche im Besitz der sächsischen Kurfürsten auf der Burg waren, wurden auch zurück ins Schloss gebracht, um diese auszustellen.
Grünes Gewölbe des Residenzschlosses in Dresden.
In der ersten Etage gibt es seit 2004 ein neues Grünes Gewölbe, und im Keller ist das Historische Grüne Gewölbe seit dem Jahr 2006 wieder besichtigbar – und das haben in 2019 etwa 70.000 Besucher auch getan.
Während in der neuen grünen Kuppel Kunstwerke die Nase vorn haben, beeindruckt auch das historische Gewölbe mit der prunkvollen Ausstattung der Räume. Im Gegensatz zum Neuen Grünen Gewölbe, das während der Öffnungszeiten jederzeit besichtigt werden kann, ist das historische Gewölbe nur mit einem im Voraus gekauften Stundenticket zugänglich.Das historische Grüne Gewölbe residiert in den Gewölberäumen des Schlosses, sodass spätbarocke Kunstwerke in den Originalräumen erlebbar werden. Zwischen den rekonstruierten Renaissance- und Barockräumen werden rund 3.000 Stücke frei auf der Tafel aus verzierten niedrigen Wänden und Prunktischen präsentiert. Am 25. November 2019 wurde ein Teil dieser Sammlung ausgeraubt und unbezahlbare Schätze durch den Dresdner Schmuckraub gestohlen.
Das Neue Grüne Gewölbe zeigt als modernes Schatzmuseum fast 1.100 Kunstschätze aus drei Jahrhunderten in 200 Exponaten. Hier werden Werke des Juweliers Johann Melchior Dinglinger und anderer gezeigt, oder der Dresden grüne Diamant, der größte natürlich grüne Diamant, der geschliffen wurde.
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