Das Opernhaus der Sächsischen Staatsoper in Dresden stellt die bekannte Semperoper dar. Sie hat als Staats- und Hofoper Sachsens eine lange Tradition und eine beeindruckende Geschichte.
Jährlich zieht es zahlreiche Besucher in die Semperoper in Dresden. Dies liegt nicht alleine an dem imposanten Bau des Architekten Gottfried Semper, sondern vor allem an den beeindruckenden Aufführungen innerhalb der Oper.
Lage und Bereiche der Semperoper Dresden
Die Semperoper befindets sich ganz in der Nähe der Elbe am Theaterplatz im historischen Dresdner Stadtkern. Benannt wurde die Oper nach ihrem Architekten Herrn Gottfried Semper.
Zusammen mit dem Staatsschauspiel Dresden bildet die sächsische Staatsoper Dresden den Staatsbetrieb Sächsisches Staatstheater. Zur Staatsoper gehören folgende Sparten:
- Semperoper Ballett
- Traditionsreiche Sächsische Staatskapelle
- Junge Szene
- Klangkörper der Sächsischen Staatsoper
Zahlen, Daten und Fakten rund um die Semperoper Dresden
Geleitet wird die Staatsoper seit der Spielzeit 2018/19 von dem Schweizer Peter Theiler als Intendant. Seit 2012 ist Herr Christian Thielemann der Chefdirigent.
Rund 290.000 Besucher zog es in der Spielzeit 2017/18 in die Symphoniekonzerte, Ballett- und Opernaufführungen in der Semperoper in Dresden. Damit betrug die Gesamtauslastung ganze 93 Prozent. Durch die 300 stattgefundenen Veranstaltungen konnte die Oper einen Gesamtumsatz von 17 Millionen Euro erzielen. Dies entspricht einem Kostendeckungsgrad von ca. 40 Prozent.
Die Geschichte der Semperoper
Die Geschichte der Semperoper Dresden reicht bis ins Jahr 1667 zurück. Zu dieser Zeit wurde das erste Opernhaus eröffnet. Unter der Leitung von Hofkapellmeister Johann Adolph Hasse stiegt Dresden zur europäischen Opernmetropole auf. Das Königlich Sächsische Hoftheater wurde im Jahr 1817 eröffnet. Dieses pflegte das deutsche und italienische Repertoire neben dem bekannten Schauspiel.
Das sogenannte Deutsche Departement wurde von Carl Maria von Weber geleitet. Im Jahr 1943 wurde der Richard Wagner neuer Hofkapellmeister. Zu den Uraufführungen zählten zu dieser Zeit “Der fliegende Holländer”, “Tannhäuser” und “Rienzi”. Unter der Leitung des Generalmusikdirektor Ernst von Schuch kam es zu über 40 Uraufführungen von 1889 bis 1914. Darunter waren bekannte Werke von Richard Strauß wie etwa “Der Rosenkavalier”, “Elektra” und “Salome”. Bis ins Jahr 1938 feierten weitere fünf seiner Opern die Weltpremiere in Dresden.
Der Nachfolger von Schuch alias Fritz Busch zog in Dresden den Anschluss an die Moderne. Hierzu gehörten Uraufführungen von Hindemith und Weill.
Eines der renommiertesten Orchester der Welt stellt die Sächsische Staatskapelle Dresden dar. Sie wurde bereits im Jahr 1548 gegründet. Zu den Chefdirigenten und Generalmusikdirektoren zählten bekannte Persönlichkeiten wie Kurt Sanderling, Karl Böhm, Herbert Blomstedt, Bernard Haitink, Giuseppe Sinopoli und Fabio Luisi. Chefdirigent ist seit dem Jahr 2012 Christian Thielemann.
Als Ballettdirektor prägt Aaron S. Watkin seit dem Jahr 2006 das Semperopern Ballett. Das Repertoire ist vielseitig und spannt gezielt den Bogen von modernem Tanz bis hin zu traditionellen Handlungsballetten. Mit der Besetzung durch erstrangige Sollisten und Solistinnen setzt der Ballettdirektor internationale Maßstäbe.
Der erste Theaterbau von Gottfried Semper in Dresden aus dem Jahr 1841 brannte leider im Jahr 1869 ab. Eröffnet wurde die Oper in seiner heutigen Form im Jahr 1878. Die Sächsische Staatsoper besaß nach den Luftangriffen im Jahr 1945 kein eigenes Haus mehr, bis im Jahr 1985 die wiederaufgebaute Semperoper erneut eröffnet wurde.
Kaufmännischer Geschäftsführer ist seit 2005 Wolfgang Rothe. Seit Januar 2013 ist er zudem verantwortlich für das aus der Staatsoper und dem Staatsschauspiel fusionierte Sächsische Staatstheater. Wolfgang Rothe übernahm zudem von 2012 bis 2018 kommissarisch das Amt des Intendanten. Ab der Spielzeit 2018/19 übernahm der Schweizer Peter Theiler das Amt des Intendanten und leitet somit die Geschicke der Semperoper. Ebenfalls in derselben Spielzeit wurde erstmals ein Gastdirigent mit Omer Meir Wellber für die Sächsische Staatsoper Dresden gewonnen.
Die Semperoper ist ein Wahrzeichen Dresdens und zieht Jahr für Jahr zehntausende Besucher in ihren Bann.
Das Dritte Obernhaus von Gottfried Semper
40 Jahre nach der Zerstörung wurde am 13. Februar 1985 die Semperoper festlich wiederöffnet. Als eines den schönsten Opernhäusern auf der ganzen Welt erwartet den Dresdner und den Besuchern aus nah und fern wieder ein allabendliches Veranstaltungsprogramm. Die Eröffnungsvorstellung bot “Der Freischütz” von Carl Maria von Weber.
Die Vorgängerbauten
Die Vorgängerbauten der Semperoper von Gottfried Sempern stellen unter anderem das Erste und Zweite Opernhaus von Gottfried Semper da. Das erste königliche Hoftheater entstand in den Jahren 1838 bis 1841. Der erste Opernbau wurde durch eine Brandkatastrophe am 21. September 1869 komplett vernichtet. Im Selben Jahr wurde deswegen ein rasch errichtetes Interimstheater eröffnet, die sogenannte Bretterbude.
1873 wird nach Plänen des Architekten Bernhard Schreiber ein weiteres Dresdner Theater eröffnet. Dies ging später in königlichen Besitz über.
Das zweite königliche Hoftheater nach den Plänen von Gottfried Semper wurde in den Jahren 1871 bis 1878 errichtet und am 02. Februar 1878 unter festlich eröffnet. 1944 wird der Spielbetrieb durch den Krieg eingestellt, ehe das Gebäude 1945 einem Bombenangriff zum Opfer wurde.
Uraufführungen
Seit der Wiederöffnung im Jahr 1985 fanden einige bedeutende Ur- und Erstaufführungen (kurz: UA und EA) in der Semperoper Dresden statt:
- “Die andere Frau”, Torsten Rasch, UA 2022 (Autragswerk der Staatsoper Dresden)
- “Die kahle Sängerin”, Luciano Chailly, EA 2022, (Deutsche EA)
- “Don Carlo”, Prolog von Manfred Trojahn zum Werk von Giuseppe Verdi, UA 2021
- “A Collection of Short Stories”, Nocholas Palmquist, UA 2021 (Im Rahmen des mehrteiligen Ballettabends “A Collection of Short Stories”
- “A List of Beginnings” und “These Arms”, Joseph Hernandez und Nicholas Palmquist, UA 2020 (Im Rahmen der Ballettgala “We will dance!”)
- “Alice – Eine Reise ins Wunderland”, Ballettszenen von Raphael Coumes-Marquet, Houston Thomas, Joseph Hernandez, Michael Tucker und James Potter, UA 2019
- “4.48 Psychose”, Philip Venables, EA 2019 (Deutsche EA)
- “Songs for a Siren”> Joseph Hernandez, UA 2018 (im Rahmen des mehrteiligen Ballettabends “Labyrinth”)
- “The Four Seasons”, David Dawson, UA 2018 (im Rahmen des 2-Teiligen Ballettabends “Ein Sommernachtstraum”)
- “The Killer in me is the killer in you my love”, Ali N. Askin, UA 2016 (Auftragswerk der Staatsoper Dresden)
- “The Great Gatsby”, John Harbison, EA 2015 (Deutschsprachig)
- “Gisela! Oder: Die merk- und denkwürdigen Wege des Glücks”, Hans Werner Henze, UA 2010 (revidierte Fassung)
- “La grande magia”, Manfred Trojahn, UA 2008
- “Dead Man Walking”, Jage Heggie und Terrence McNally, EA 2006
- “Der gute Gott von Manhattan”, Adriana Hölszky, UA 2005
- “Celan”, Peter Ruzickea UA 2001
- “Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke”, Siegfried Matthus UA 1985
- Weitere Themen
- Frauenkirche
- Residenzschloss